20 Mai 2006

Viel erlebt

Mit Bungeejumping kann ich dann aber doch nicht dienen. Letztes Wochenende war ich dann endlich mal alleine unter Leuten, wobei man als Frau nie besonders lange auf Gesellschaft warten braucht. Das soll aber nicht heissen, dass ich mich nur ansprechen lasse, nur damit das geklaert ist. Am Freitag auf jeden Fall war ich am fruehen Abend bei einer dt/franz Lesung mit Jan Wagner, aber nachdem ich kein Fan von Gedichten bin, konnte ich nur dem direkten Vergleich der Sprachen etwas abgewinnen. Auch egal, dann hab ich mir das grausigste Kebap aller Zeiten gegoennt, um dann gestaerkt Angriff auf das L'Elfike zu nehmen. Naja, was war zu erwarten, ziemlich Abyss maessig, eingeschworene Gruppen und ein Kellner mit rotem Lackrock. Dieser aber war der Einzige, der Englisch konnte, nur gespraechig war er nicht. Weil ein Shop im Untergeschoss war, konnte ich mir die verlorene Niete meines Halsbandes nachkaufen, auch wenn ich es schon einige Zeit nicht mehr trage. Die Musik jedoch war ganz gut, aber ob das ueber einen Bierpreis von 5Euro fuer ein 0,33 Warsteiner hinwegtauschen kann, sei dahingestellt...
Geschlafen habe ich dann in einer Jugendherberge, nur kann mir mal einer erklaeren, warum derartige Einrichtungen schon um Mitternacht schliessen? Am Vormittag habe ich dort dann eine Australierin getroffen, die einen Bildband ueber Frankreich veroeffentlichen will und mir ihre Bilder gezeigt hat; ich werde wohl nie wieder etwas von ihr hoeren. Mit einer Frau aus Barcelona hab ich dann den Markt erkundet, und dort auch meine Familie wieder getroffen, damit wir gemeinsam nach Nizza fahren konnten. Nizza ist eine wunderbare Stadt und ich war noch keine 5 Minuten in den, wirklich bezaubernden, Gassen unterwegs, als mir ein Maler seinen Pinsel in die Hand gedrueckt hat. Leider war die Farbauswahl sehr schlecht getroffen -hellblau und braun- aber sollte jemand schon mal etwas von Jose Curtis gehoert haben, bitte melden. Eine Stunde spaeter bin ich dann in einem IrishPub gesessen, das wirklich sehr zu empfehlen ist. Das Preis/Leistungsverhaeltnis ist gut und in jeder der 3 Ebenen spielt abwechselnd eine Band, Thors Hammer, sollte mal jemand in die Naehe kommen.
Am naechsten Tag war ich noch viel spazieren, davon auch die Bilder. Amadeus, das erste Foto ist fuer dich ;-)

11 Mai 2006

Visuelle Eindruecke

Jetzt sitze ich schon wieder im Krankenhaus und diesmal werde ich hier uebernachten, denn Chiara hat vor ca. einem Monat eine Tuberkulosenimpfung bekommen, die sich jetzt entzuendet hat und hohes Fieber verursacht. Gestern hat Rosella die Schwellung kurz zusammengedrueckt, und es kam bestimmt ein Teeloeffel voll Eiterklumpen heraus. Leider habe ich kein Foto davon, aber immerhin die ganze Nacht, um mehr von mir zu erzaehlen.
Am Montag fange ich mit einem Sprachkurs an, der feinerweise in Marseille ist, was heisst ich kann mich endlich nach einer "The Raconteurs" Cd umschauen und natuerlich Leute treffen! Leider fahrt der letzte Zug nach Hause schon um 20.23, aber sonst muss ich halt Autostoppen; Bussi Mama!
Apropro, das ist die Rosella, eine unglaublich herzliche Frau und sehr gute Koechin. Wenn ich wollte koennte ich bei ihr mein Italienisch versuchen, aber ich ziehe es vor, ihr in Deutsch zu helfen. ;-)

Et voila, ma petit amie Chiara. Sie ist ganz lieb, auch wenn ihre Spirenzchen durchaus sehr anstrengend sein koennen, aber mit 3 3/4 faengt das vermutlich erst so richtig an. Aber ich werde jetzt schon hinundwieder einfach so umarmt und jeden Abend bekomme ich eine "furzige" Frisur. Bitte Anerkennung! Manchmal ist sie wirklich gemein zu mir, aber Rosella hat mir erzaehlt, wenn ich nicht da bin, fragt sie ganz oft nach mir; waere doch gelacht, wenn meine Kinderkassetten und nicht zuletzt mein kinderfreudliches Wesen keine Fruechte tragen wuerden...


Das obligatorische Meeresfoto. Weiter rechts ist ein kleiner Strand, den ich, nachdem ich einen Fussmarsch von 40 Minuten auf mich genommen, vorgestern erkundet habe. Noch ist das Wasser kalt und der Wind zu stark, um einen ganzen Tag gemuetlich dort verbringen zu koennen, aber 2~3 Stunden sind oft schon drin. Was mich sehr fasziniert, wenn man sich einige Zeit ins Wasser stellt, kommen viele kleine Fische, die an den Zehen knabbern. Grossen Respekt habe ich allerdings vor tiefem Wasser, denn schon als Kind habe ich in Schwimmbaedern Angst vor Haien und Rochen gehabt und es bis jetzt noch nicht ganz geschafft, dieses Gefuehl, dass mir die Beine bald abgerissen werden, zu ueberwinden. Aber vielleicht mache ich trotzdem einen Surfkurs, dann im Sommer.


Fuer alle, die es nicht sofort erkennen, das ist das Chateau d'If, das Gefaengnis, aus dem einst der unschuldig verurteilte Graf von Monte Christo floh. Die scheusslichen Farben liegen am Wetter, das uns 3 Tage Truebsal entgegen brachte, aber ich weiss, dass das in Innsbruck nicht viel anders war.




Ich mag solche Fotos und das nicht nur, weil ich drauf bin. Der Hintergrund ist Marseille bei Nacht, an dem Tag, an dem wir dort Essen waren und ich das erste Mal angeflirtet wurde, und das sogar in gebrochenem Deutsch.
Leider habe ich auch kein Foto von meinem Gesicht, als ich Huhn mit Feigensosse gekostet habe, vor der ich annahm es sei Senf, aber sie haben sehr gelacht...

05 Mai 2006

1.Lebenszeichen

Ich weiss, es hat gedauert, aber das mit dem Internet ist nicht so einfach, ich habe gerade das erste Mal Zugang, und das weil ich im Krankenhaus in Martigue bin. Aber egal, mir wurde gesagt, es soll besser werden... All den Pessimisten zum Trotz, ich bin nicht genau in Marseille, nein, das gottverlassene Dorf (mit einer Kirche, die nach Erbrochenem riecht), in dem ich residiere, heisst Ensues de la Redonne und ist ganz nett, aber halt ruhig. Seit gestern bin ich mit Mama (Rosella) und Tochter (Chiara) alleine, was heisst, dass ich mich jetzt richtig eingewoehnen kann, denn davor waren noch Papa und Oma (Von ihr bin ich zum 2. Mal mit MonaLisa verglichen worden, wobei ich hinzufuegen sollte, dass es das erste Mal der Schulfotograf ausgesprochen hat, der uns sowieso mit Models gleichgestellt hat.) da. Nebenbei muss ich erwaehnen, dass franzoesische Tastaturen mehr als beschissen sind, sie blockieren meine Kreativitaet erheblich! Aber ansonsten geht es mir gut, ich war schon ein paar Mal am Meer und wuerde man meine vom Bikini bedeckten Stellen fragen, sie wuerden mich schon als braeuner bezeichnen. Naechste Woche fahre ich dann alleine nach Aix en Provence, was wirklch eine bezaubernde Stadt bzw. Staedtchen ist, um dort eine deutsche Lesung und anschliessend eine Metalbar zu besuchen! Sprachmaessig hat sich gerade den Moment was getan, denn Rosella hat mir einen Sprachkurs besorgt, den ich ab naechster Woche, oder so, besuchen werde. Mails werden verschickt, sollte ich ein Internetcaffee finden, aber ihr koennt euch sicher sein, es geht mir gut, und sollte jemand sich von der Sehnsucht nach mir nahezu uebermannt fuehlen, ich habe mein Handy mitgenommen, bei dem man auf Anfrage, die Festnetznummer erfragt..., mit den besten Gruessen, Laura